Ein vergnüglicher Abend war es für die zahlreichen Besucher der Lesung mit Ute Dombrowski in der Bücherei für den Einrich. Sie las aus ihrem ersten Nastätten-Krimi „Tod in Nastätten“. Interessant war für die Besucher die Verknüpfung des Geschehens mit den bekannten Schauplätzen in der Stadt Nastätten und den Personen, die zum Teil mit den Figuren des Romans identisch sind. Dazu Ute Dombrowski, fröhlich, witzig, mit immer noch starkem Potsdamer Dialekt, die erzählte, dass sie für ihre Nastätten-Krimis erhebliche Nachhilfe für das einschlägige Dialekt im „Blauen Ländchen“ benötigte. Sie hat – immer noch, weil weitere Nastätten-Krimis schon in der Warteschleife sind – hierfür tatkräftige Unterstützung der Schulsekretärin der Schule in Nastätten, an der sie Deutsch, Musik und Kunst unterrichtet, des Hausmeisters und des ehemaligen Wehrführers aus Nastätten. „Mordbriggelsche“ – das spricht sie schon sehr fließend! In ihrem Buch „Tod in Nastätten“ sind ganze Sätze in Mundart vorhanden.
Aus dem Roman las sie einzelne Kapitel, die neugierig machten. Es sind immer in sich abgeschlossene Romane. Der Roman Tod in Nastätten ist der erste Roman ihrer Serie der Nastätten-Krimis. Er beginnt damit, dass am Morgen nach einer Ausstellung ein Toter am Bucher Pfädchen liegt. In seiner Brust steckt ein Messer und an der linken Hand fehlt der kleine Finger. Das Entsetzen in Nastätten ist groß, denn die Einwohner sind freundlich und nett. Auch Undine, die Organisatorin der Ausstellung, an deren Grundstücksgrenze die Leiche liegt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Lene ermittelt sie auf eigene Faust, was dem mürrischen Kommissar Reiner Nickich und seiner jungen Kollegin Jennifer nicht gefällt. Es wurde nicht verraten, wer das Mädchen heißt, das der Tote in Nastätten suchte und auch nicht, welches Geheimnis sich hinter seinem abgetrennten Finger verbirgt.
Ute Dombrowski erzählte jedoch von der Entstehung dieser Nastätten-Krimis. Ursula Näther, die Künstlerin in Sachen Keramik, Besitzerin des „Sponheimer Hof“ in Nastätten, hatte im Mai 2018 zu einer Ausstellung heimischer Künstler eingeladen. Ute Dombrowski, welche die Künstlerin auch als Kollegin an der Schule kannte, hatte die Idee, Ideen der Besucher für ihre Nastätten-Krimis zu sammeln. Viele kreative Menschen spekulierten mit ihr über mögliche Täter und Motive. „Es hat mir so viel Spaß gemacht, die Ideen zu verarbeiten“, so Ute Dombrowski. So folgten die Krimis „Angst in Nastätten“ und „Ärger in Nastätten“. Bis zum diesjährigen Oktobermarkt in Nastätten wird der vierte Band mit dem Titel „Diebe in Nastätten“ erscheinen. Der fünfte Band in ebenfalls in Arbeit, er heißt „Geheimnisse in Nastätten“ und der sechste Band „Verschwunden in Nastätten“.
Noch im Frühsommer wird Ute Dombrowski mit ihren Schülern der Schreib-AG eine Lesung in der Bücherei veranstalten. Die Schülerinnen und Schüler haben Kurzgeschichten zum Thema „Gefühle“ geschrieben. Der nächste Kurzgeschichten-Band unter der Überschrift „Phantastische Geschichten“ ist schon in Vorbereitung.
Rosi Hoffmann bedankte sich bei Ute Dombrowski für die Lesung. Das Publikum war begeistert von der Aussicht auf die Fortsetzungsromane. Die vorhandenen drei Bände sind in der Bücherei für den Einrich zum Ausleihen vorhanden.
Eine Veranstaltung der Bücherei für den Einrich zusammen mit Marietta Signus und den Verantwortlichen des Haus der Familie ist in Vorbereitung. Näheres dazu wird in den Medien zu lesen sein.
Großes Interesse weckte auch die Ausstellung von Ursula Näther und ihrer Keramik. Die Künstlerin kam aus Düsseldorf nach Nastätten. 1978 lernte sie in einem Volkshochschulkurs den Ton kennen. 1992 absolvierte sie noch einmal eine Töpferlehre bei Stephan Prochaska in Herold. Sein Hof und seine Kunst sind vielen Menschen im Einrich in unvergessener Erinnerung. Nach dem Abschluss der Lehre arbeitete sie weiter dort. 1996 machte sie sich selbständig. Der Sponheimer Hof ist heute ihre Wirkungsstätte. Jetzt ganz und gar, nachdem sie im vorigen Jahr auch ihre Berufstätigkeit in Nastätten als Lehrerin für Deutsch und Französisch beenden konnte.
Die Ausstellung ist voraussichtlich noch mindestens zwei Wochen in der Bücherei für den Einrich zu bewundern.
Uschi Weidner