Freibad Katzenelnbogen ist nun offiziell eröffnet


Da gab es nichts zu verbessern oder gar zu beanstanden: Sommertage, wie sie schöner nicht sein konnten, erwartungsvolle Kinder und Erwachsene, sehr viele Ehrengäste und interessierte Bürger, ein Fest, liebevoll und stilvoll vorbereitet durch die kreative und fürsorgliche Hand von Stadtbürgermeisterin Petra Popp und ihrem Team. Nachdem das Freibad schon im August 2021 zu einem kostenlosen Probebetrieb einlud, startete die Eröffnung in diesem Jahr holprig. Es gab eine Leckage im Nichtschwimmerbecken. Das Wetter in Frühsommer war schön. Deshalb gab es immer wieder Nachfragen zum Thema Eröffnung. Nun ist es geschafft. Mit Wasserflächen von 495 m² im Nichtschwimmerbecken, 324 m² im Schwimmerbecken und einem Planschbecken mit 66 m² bietet das Freibad einen absolut hohen Freizeitwert. Die große Liegewiese wird mit teilweise altem Baumbestand beschattet. Auf der Anlage befindet sich ein Beach-Volleyballfeld mit einer Spielfläche von 22 x 30 m.

Neben großen Renovierungs- und Erneuerungsmaßnahmen im Bereich der Becken, der Badewassertechnik, der Solarabsorberanlage und der Außenanlage kann das Freibad auch mit neuen Attraktionen wie einer Breitwasserrutsche mit drei Bahnen, Nackenduschen und Unterwasser-Massagedüsen aufwarten. Die neue Solaranlage wirkt sich sehr positiv auf die Wärme des Badewassers aus. Sie befindet sich erweitert auf der Pergola der Wiese und ist sehr effizient. Wenn die Sonne scheint, steigen die Temperaturen sehr schnell.

Wasserrutschbahn Freibad


Auch das Kleinkinderbecken bietet neue Elemente - eine Rutsche, einen Wasserspeier und eine Ente als Spieltier für die kleinen Besucher. Der Kiosk hat einen neuen Pächter gefunden und bietet den Besuchern während ihres Aufenthalts im Freibad ein breites Angebot an Getränken, Speisen und Snacks, die man auf der mit neuen Möbeln ausgestatteten Terrasse genießen kann (@DieFritteninsel).  

90 Jahre wird das Schwimmbad in diesem Jahr – eine Sportstätte mit Tradition. Bürgermeister Harald Gemmer begrüßte die Gäste im Schwimmbad. Durch viele Schwierigkeiten musste das einzigartige Bad in der Sommerbach geführt werden. Einzigartig deshalb, weil das Bad seit 90 Jahren mit Wasser aus einer Quelle gespeist wird.  Zuletzt, im Jahr 1998, beschloss der Verbandsgemeinderat seine Sanierung mit nur einer Stimme „Mehrheit“. Auf seine etwas eigenwillig anmutende Mütze war er sehr stolz. Hatte diese ihm die DLRG im Jahr 1997 geschenkt, die zu einer Kampagne „Rettet das Freibad“ unterwegs waren. Seinerzeit befand er sich unterwegs im Einrich zu Gesprächen mit Bürgern bezüglich seiner Kandidatur als Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Harald Gemmer erklärte, dass für das Bad bis jetzt eine Summe von 1,1 Millionen Euro investiert wurden. Es sei ein kommunales Schwimmbad, deshalb, das erklärte Karl Werner Jüngst in Vertretung von Frank Puchtler, wird diese Summe    zu je einem Drittel von Stadt, Verbandsgemeinde und Land getragen. Harald Gemmer bedankte sich bei dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz dafür, dass das Innenministerium der Sanierung eine Bäderberatung an die Seite stellte, was sehr hilfreich gewesen sei. Wie Harald Gemmer erläuterte, nicht nur in Bezug auf die Beratung, sondern auch darauf, dass die Bäderberatung einen neuen „Status quo“ ermittelte. Die Zweckbindung für den von der Landesregierung im Jahr 1996 gezahlten Sanierungsbetrag war noch nicht abgelaufen. Es musste geprüft werden, ob die erneute Sanierung nicht auf mangende Pflege des Bades zurückzuführen war.  Er bedankte sich bei allen, die an der Sanierung des Bades beteiligt waren. Besonders bei Oliver Martin vom Planungsbüro Martin aus Villmar, dem Team der Arbeitsgruppe „Attraktivität des Bades“, die sich stark um die Gestaltung des Außengeländes bemühten, bei Bademeister Hans-Jürgen Vorpagel, der – das betonte auch der Planer, immer ansprechbar und unfassbar hilfsbereit gewesen sei.

Freibad Katzenelnbogen


Ein großer Tag war die offizielle Eröffnung für Stadtbürgermeisterin Petra Popp. Sie interpretierte die einfache Erklärung des Wortes Schwimmbad und den Schwimmsport nach Wikipedia. „Leider war es hier nicht immer so einfach. Wir hatten ungeplant eine lange Sanierungsphase.“ Petra Popp bedankte sich ebenfalls bei allen Beteiligten an der Sanierung und beim Freibadteam. Sie freute sich über „die schöne Sportstätte als Ort für unsere Bürger. Dem Wunsch der Bürger nach flexiblen Öffnungszeiten konnte gefolgt werden. Die Eintrittspreise konnten auf dem Niveau von 2019 gehalten werden. Das schlage sich positiv in den Verkaufszahlen der Dauerkarten nieder. Petra Popp stellte in Aussicht, dass noch weitere Verbesserungsmaßnahmen für die Einrichtung folgen werden. Wie eine Ladestation für e-Bikes, freies WLAN, das Pflanzen weiterer Bäume. An das Linienbündel „Aar“ sei die Buslinie bereits angeschlossen, so dass auch der Bus zum Besuch der Einrichtung genutzt werden kann.

Sie hoffte, das taten die Festredner allesamt, dass die Schulen das Schwimmbad vermehrt für den Schwimmunterricht nutzen. Wie überhaupt es erstrebenswert sei, für die jungen Menschen das Erlernen des Schwimmens möglich zu machen.

Vorführung Wasserrettung DRK

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Am Sonntag demonstrierten DRK und DLRG Wasserrettung. Zuvor bot die DLRG ein Schnuppertraining für alle Altersklassen an. Ein attraktives Programm begleitete die Veranstaltung im Freibad sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Am Samstag gab es eine Beachparty mit Cocktails, Musik und Nachtschwimmen. Am Sonntag ein Beachvolleyballturnier des SSV Einrich oder auch eine Technikführung.


Innenminister Roger Lewentz zeigte sich überrascht von der gelungenen Anlage. Er freute sich, dass die Bäderberatung zu dem Schluss kam, einer Förderung erneut zuzustimmen. „Dass Kommunen und Vereine in ihr Eigentum investieren finde ich sehr wichtig. Das möchten wir – wie in der Vergangenheit – weiter unterstützen.“

Oliver Martin zeigte sich ebenfalls von dem Ergebnis der Sanierung sehr zufrieden – „nicht von der terminlichen Situation“! Aber, das gehört der Vergangenheit an.

Karl Werner Jüngst berichtete, dass er zwar in der Aar das Schwimmen erlernt habe, seinen Leistungsschein aber in den Jahren 1968 und 1969 im Freibad Katzenelnbogen erworben habe. Auch er freute sich, darüber, dass die Verantwortlichen hartnäckig blieben und das Schwimmbad immer weiter zum Erfolg führten. Für die zusammengeschlossene Verbandsgemeinde Aar-Einrich sei es eine große Bereicherung.

Matthias Lammert konnte Positives aus den Berichten seiner Tochter vortragen. Er selbst besitzt den Rettungsschwimmerschein und zeigte sich erfreut über diese sehr attraktive Einrichtung.

Uschi Weidner