Viele Menschen fanden den Weg zum Römerberg 12 in Katzenelnbogen. Das Haus der Familie ist eine so vielfältige Anlaufstation mit wundervollen, aber auch sehr nützlichen Angeboten geworden, welche in ihrer Vielfalt aus dem Geschehen in der Stadt nicht mehr herauszudenken sind. Das Haus der Familie und die Bücherei für den Einrich werden beide von Fördervereinen unterstützt und getragen. Die Veranstaltungen beruhen auf ehrenamtlichem Engagement.
Im Haus der Familie gab es am Sonntag ein sehr vielseitiges Angebot. Kinderschminken - immer das Highlight für viele Kinder und ein absoluter Anziehungspunkt. Durchgeführt wurde das Schminken von den beiden Leiterinnen vom offenen Eltern-Kind-Café, welches jeden Mittwoch stattfindet.
Vorträge, wie beispielsweise von Ulrike Pflug, „Kinder und Eltern schützen – Gesundheit stärken, zehn Tipps für den Alltag, die sich sofort umsetzen lassen“. Ulrike Pflug leitet den Elternstammtisch, bei dem sich Eltern austauschen, deren Kinder eine besondere psychische Belastung haben (z.B. Depressionen, Mobbingerfahrung, etc.). Sie bot ein Schnupperangebot für Mentaltraining an: „Was hat unsere Realität mit unseren Gedanken und Gefühlen zu tun?“ Ihre Fantasiereise für Kinder hatte einen guten Zuspruch. Sie informierte darüber hinaus an ihrem Stand über einen Kurs für Kinder ab acht Jahren zum Thema Achtsamkeit und Selbstwertgefühl im Haus der Familie.
Das Team vom Haus der Familie informierte über alle Angebote im Haus der Familie. Sie präsentierten ihre große Palette von der Schwangerschaft bis ins hohe Alter, von Family-Treff bis zum Spielenachmittag für alle Generationen. Weiterhin stellten sie auch die Angebote der Kooperationspartner vor. Der Förderverein warb um Mitglieder und stellte ebenfalls seine Arbeit vor, wie zum Beispiel den Flohmarkt, die Ostereiersuche, das Spielmobil. Das Kreativcafé Kunterbunt hatte einen großen Stand und zeigte, was man im Kreativcafé so nähen und lernen kann. Für die Kinder gab es die Möglichkeit, Armbändchen zu flechten und zu knüpfen. Das Diakonisches Werk Westerwald/ Psychosoziales Zentrum Montabaur informierte über ihre Angebote. Am ersten Dienstag im Monat haben sie eine Sprechstunde im Haus der Familie. „Motivwunsch“ Daniela Gärtner bot eine Mitmachaktion für Kinder: Lederbeutel selbst machen. Sie bietet Leder- und Kreativworkshops im Haus der Familie an. „Trag mich – sicher und geborgen“ bei der Trageberatung von Sandra Balzer konnten Eltern verschiedene Tragen ausprobieren und sich informieren. Der Seniorenbeirat Aar-Einrich und der Förderverein des Seniorenbüros „Die Brücke“ waren ebenfalls anwesend und stellten den Spielenachmittag im Haus der Familie vor.
Bei dem Förderverein im Haus der Familie gab es Kuchen, Waffeln und Kaffee gegen eine Spende. Ein Bastel- und Maltisch für die Kinder und das Spielmobil konnten von den Kindern und Eltern ausprobiert werden.
In der Bücherei für den Einrich ging es ebenfalls lebhaft zu. Mehr als 100 Besucher kamen. Viele von ihnen bekundeten spontan ihren Wunsch, einen Leseausweis auszufüllen. Es konnten an diesem Tag - wie zu den Öffnungszeiten dienstags und donnerstags - Medien ausgeliehen werden.
Dies nutzen besonders die neuen Leser/innen.
Über eine Mitgliedschaft im Förderverein der Bücherei für den Einrich dachten die Besucher ebenfalls nach. „Für einen Euro im Monat bieten sie hier den bestmöglichen Service und sind bei den Medien auf einem mehr als aktuellen Stand“, so erklärte es eine Besucherin. Das Ambiente spricht viele junge Familien mit Kindern an.
Im online Katalog BVS eOPAC kann im Bestand der über 11.600 Medien gestöbert werden.
Angemeldete Nutzer können vorbestellen, verlängern oder über dieses Portal auch Anfragen stellen.
Zudem hat der eOPAC den Vorteil, dass er aufs Smartphone geladen werden kann.
Näheres erklären die Mitarbeiter der Bücherei gerne bei einem Besuch in der Bücherei.
Ansturm herrschte auf dem Bücherflohmarkt. Besonders beliebt waren Doubletten, die für zwei Euro hergegeben wurden, Bücher, die zweimal vorhanden sind und neuwertig. Das kommt vor, weil auch viele Bücher, die Leserinnen oder Leser erwerben und nur einmal lesen, anschließend an die Bücherei gegeben werden.
Einen besonderen Anziehungspunkt boten die Lesungen zum Herbstfest.
Julius Mengel las aus seiner noch nicht veröffentlichten Sammlung von Kurzgeschichten „Kosmos des Grauens“ – er nannte noch eine Überschrift: „Mythen, Mysterien und Science Fiction“. Dem heute 21-Jährigen Katzenelnbogener, der eine große Fangemeinde mitgebracht hatte, war bei seiner Geburt keine lange Lebensdauer vorausgesagt. 15 schwere Operationen überstand er, heute schmiedet er Pläne für die Zukunft und ist voller Lebensmut und Zuversicht. Er liebt Bücher, hilft hier und da in der Bücherei aus.
Silke Werner aus Klingelbach erfreute die Kinder beim Lesen der Geschichte ihres Kinderbuches „Gespenster gibt es doch gar nicht in echt … oder doch?“ Ende 2022 veröffentlichte sie das Kinderbuch. Sie hat es selbst geschrieben und illustriert. Damals war sie „aufgeregt“, weil sie nie dachte, dass ihr das gelingen könnte. Das Buch widmete sie allen Kindern und Kollegen, die sie in den vergangenen 25 Jahren in der Kindertagesstätte Mittelfischbach begleiteten. In der Zwischenzeit erfreute es schon so viele Kinder. Sie las nicht nur, für die Kinder waren die einzelnen Seiten in einem „Kamishibai“ – das ist ein japanisches Papiertheater oder ein „Märchenbilderschaukasten auf der Straße“ zu sehen. Das fanden sie besonders spannend, es sorgte für Grusel, aber auch für eine lustige Auflösung der Geschichte.
Silke Werner entwickelt weiter. Mittlerweile konzipierte sie eine „Anleitung zur Schnitzeljagd“! Hier können Eltern - für Kindergeburtstage beispielsweise – auf eine fix und fertig zurechtgemachte Gebrauchsanweisung mit allem was für eine Schnitzeljagd wichtig ist, zurückgreifen.
In der Bücherei war eine Ausstellung kreativ gestalteter Bilder von Fatima Bitz zu sehen sowie eine Ausstellung von Ralf’s Holzmanufaktur aus Hünstetten. Sehr schöne Herzen, Sterne und Stelen – saisonale, aber auch zeitlose Kunstwerke.
Uschi Weidner