Stadt Katzenelnbogen –
Stadtsanierung schreitet voran


Die Stadt Katzenelnbogen wurde im Juli 2021 durch das Ministerium des Innern und für Sport in das Förderprogramm "Lebendige Zentren - Aktive Stadt" aufgenommen und hat so die Chance, weitere öffentliche Maßnahmen zur Verbesserung und Aufwertung des Stadtbildes und der Infrastruktur umzusetzen. Gleichzeitig eröffnete sich hierdurch die Möglichkeit, private Modernisierungsmaßnahmen durch die Städtebauförderung zu unterstützen. Für den Programmantrag hat das Planungsbüro BBP Stadtplanung-Landschaftsplanung in Kaiserslautern die vorbereitenden Untersuchungen durchgeführt und den Entwurf für das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept" erstellt. Ziel ist es, auf Basis dieser Arbeiten ein Sanierungsgebiet gem. § 142 Abs. 3 BauGB abzugrenzen, um so die Förderung privater und öffentlicher Maßnahmen zu ermöglichen. Das Büro MAP Consult aus Oppenheim berät die Stadt in förderrechtlichen Belangen und unterstützt sie bei der Projektsteuerung und Projektumsetzung, insbesondere bei den Fördermodalitäten für private und öffentliche Eigentümer. Die Stadt Katzenelnbogen und die Verbandsgemeindeverwaltung Aar-Einrich informierten gemeinsam mit den beiden Büros am 28. Oktober 2021 im Rahmen einer Einwohnerversammlung die Bürgerinnen und Bürger über den Planungsstand, das weitere Verfahren und die voraussichtlichen Fördermöglichkeiten für alle Eigentümer im vorgesehenen Gebiet.


Im Dezember überreichte Innenminister Roger Lewentz Stadtbürgermeisterin Petra Popp für die Entwicklung des Stadtkerns in diesem Jahr erstmalig 100 000 Euro Städtebaufördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“. Auf 5,9 Millionen Euro beläuft sich die Gesamtsumme, bestehend aus 18 geplanten städtischen Maßnahmen, der Unterstützung durch das Planungsbüro und die Sanierungsberater sowie der städtischen Zuschüsse für private Maßnahmen. Für diesen Betrag nach der ersten Aufstellung der geschätzten Kosten im Aufnahmeantrag erhält die Stadt 70 % Zuschüsse vom Land Rheinland-Pfalz.


Der Kriterienkatalog für die Förderung privater Maßnahmen wird im Rahmen einer Modernisierungsrichtlinie von der Stadt festgelegt. In dieser Richtlinie wird auch die Zuschusshöhe definiert. Es gibt eine Muster-Modernisierungsrichtlinie des Landes, an der sich die Kommunen orientieren sollten und die einen gewissen Rahmen schon vorgibt. Wie es nun konkret weitergeht: Für das Gesamtprojekt wird jetzt die Modernisierungsrichtlinie gemeinsam mit dem Büro MAP Consult entworfen und dann im Stadtrat beschlossen. Weiterhin ist eine Sanierungssatzung zu erarbeiten und zu beschließen – dies wird von dem Planungsbüro vorbereitet. Beides wird dann noch der ADD zur Genehmigung vorgelegt. „Auch für das Projekt mit der Brücke und der Fußwegeverbindung zur Weiherwiese wird es eine Vorstellung bei der ADD geben, da wir gerne parallel zu den Genehmigungen der Satzungen schon an der baulichen Planung dieser Maßnahme weiterarbeiten möchten“, so Petra Popp.

Zu dem Foto:

Die Fläche zwischen der Bäckerei Zorn und dem Blumenhaus Klockhaus von der Einrichstraße aus gesehen wird durch eine Überbauung des Dörsbachs idealerweise ein Treffpunkt für die Menschen werden.


„Die Stadt Katzenelnbogen will die Mittel vor allem für vorbereitende Untersuchungen und die Erstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) sowie anstehende Maßnahmen im Zuge des vorbereitenden Grunderwerbs einsetzen. Die Maßnahmen sind erste Bausteine einer ganzheitlichen Entwicklungsstrategie zur Stärkung des Stadtkerns von Katzenelnbogen“, sagte damals Innenminister Lewentz bei der Übergabe des Bescheids.

Stadtbürgermeisterin Petra Popp beantwortete die Frage des Innenministers nach der konkreten Verwendung der Mittel. Insgesamt seien 18 Maßnahmen geplant. Darunter zunächst Maßnahmen im Stadtkern mit einer besseren und attraktiveren Verbindung vom Parkplatz Weiherwiese in die Innenstadt und mit der Gestaltung eines attraktiven Platzes für die Bürger; es gelte, die Stadt mit ihren 2169 Einwohnern als Grundzentrum attraktiv zu halten. Das entspricht dem Programm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung“, das Städte und Gemeinden bei der Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels unterstützen soll. Ziel des Programms ist es, diese Gebiete zu zukunftsfähigen und auch künftig lebenswerten Quartieren zu entwickeln.

Das erste Projekt, welches mit den Zuwendungen des Landes unterstützt werden soll, kann nun Gestalt annehmen. Im Rahmen eines Ortstermins am Donnerstag vergangener Woche weilten auf Einladung der Stadtbürgermeisterin der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, der Bürgermeister der VG Aar-Einrich, Vertreter der Bauabteilung der VG-Verwaltung Aar-Einrich, des Landesbetriebes Mobilität, der SGD Nord als Obere Wasserbehörde, der Kreisverwaltung als Untere Wasserbehörde sowie Herr und Frau Bachtler vom Büro BBP und Herr Jahn vom Büro MAP Consult in Katzenelnbogen, um sich von der Maßnahme ein Bild zu machen und rechtliche und organisatorische Fragen zu klären. Im Bereich zwischen der Bäckerei Zorn und der Fläche vor dem Blumenhaus Klockhaus von der Einrichstraße her gesehen soll die Überbauung des Dörsbachs dergestalt erweitert werden, dass dazwischen eine Fläche entsteht, die idealerweise eine gastronomische Nutzung erfahren soll. Gleichzeitig wird ein neuer Fußweg von der Einrichstraße aus entlang des Dörsbachs bis zur Weiherwiese den Bürgern die Möglichkeit geben, nicht nur auf die Weiherwiese selbst, sondern auch weiter sicher zur Kindertagesstätte zu gelangen. Die Stiftstraße ohne nützlichen Bürgersteig und für zwei Personenwagen schon sehr eng, braucht dann nicht mehr als Fußweg genutzt zu werden.

Uschi Weidner