Mitgliederversammlung des Deutsch-Französischen Freundeskreises


Das war eine Premiere. Gut vorbereitet startete am Freitagabend die erste Video-Jahreshauptversammlung in der 30-jährigen Geschichte des Deutsch-Französischen Freundeskreises (DFFK). Petra Popp, seit den Vorstandswahlen in 2020 1. Vorsitzende des Vereins, begrüßte 27 Mitglieder am Bildschirm.  116 Mitglieder zählt der Verein. Darunter sind rund 70 Familienmitgliedschaften, wenn man „doppelt“ rechnet, sind das ungefähr 190 Mitglieder. Eine besondere Gemeinschaft, die den Gedanken an Europa lebt.

Im letzten Jahr begann die 1. Vorsitzende ihren Bericht mit einem Zitat des Schriftstellers Theodor Fontane: „Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an.“ Und dann konnte sie von dem „Ganzen“ – von einem regen Vereinsleben berichten. Das ist in diesem Jahr leider nicht der Fall. „Irgendwie sind wir momentan leider kein „Ganzes“, sondern wir sind viele „Einzelne“, so Petra Popp.     

So gab es im letzten Jahr leider auch nur vier Anlässe, bei denen die Vereinsmitglieder zumindest ein bisschen „Ganzes“ sein konnten. Sie starteten mit der Winterwanderung am ersten Sonntag im Januar. Die Jahreshauptversammlung fand am 6. März 2020 in Herold statt - Neuwahlen des Vorstands standen auf der Tagesordnung. Ein Team aus erfahrenen Vorstandsmitgliedern, neuen Vorstandsmitgliedern in neuen Funktionen und langjährigen Mitgliedern - jetzt wieder im Vorstand - ging an den Start.

Noch nicht mal richtig aus dem Startblock über die Startlinie gelaufen – da wurden sie unsanft ausgebremst. Von einer Situation, von der die meisten Menschen zuerst dachten – na ja, mal bis über Sommer und dann wird’s wieder. Das war leider ganz und gar nicht der Fall – auch heute, ein Jahr später, gibt es nur ein virtuelles Zusammensein.

Wanderung Wetterlehrpfad DFFK


Das nächste „Ganze“ ließ lange auf sich warten: Erst am 5. September war wieder eine Veranstaltung an der frischen Luft möglich. Gemeinsam mit dem Schönborner Meteorologen und Initiator des Wetterlehrpfades, Friedemann Kurrle und seiner Frau verbrachten die Mitglieder des DFFK einen schönen Samstagnachmittag im Wald.

DFFK 30 Jahre


Dann kam der 25. September – 30 Jahre Partnerschaft – keine Spur von „Ganzem“, sondern wieder viele „Einzelne“. Die geplante Fahrt zu den Freunden nach Serres anlässlich des 30-jährigen Geburtstags konnte nicht stattfinden. Trotzdem gab es eine Idee, die „Einzelnen“ zu einem – wenn auch nur kleinen „Ganzen“ – zusammenzufügen. Bei einem Treffen der Vorstandsmitglieder im Einricher Heimatmuseum zu einer Videokonferenz konnte mit den französischen Vorstandsmitgliedern virtuell angestoßen werden: Auf 30 Jahre lebendige Freundschaft zwischen den beiden Städten.


Die letzte Veranstaltung, die im Jahr 2020 stattfinden konnte, war der Mitgliederstammtisch „Weck, Worscht und Wein“ am 9. Oktober in der Stadthalle.

Ja – das Jahr 2020 war wie noch nie vorher im Vereinsleben: Kein Frühlingsfrühstück – kein Erdbeerfest – keine Jugendfreizeit – kein Weinfest – kein Bartholomäusmarkt – kein Boule spielen – kein Austausch vor Ort mit den französischen Freunden – keine Weihnachtsfeier – kein „Ganzes“, sondern viele „einzelne Menschen“.

Auch die Vorstandsarbeit war ganz anders – Sitzungen als Videokonferenz waren für alle neu, aber auch spannend. Diese technische Alternative ist sicherlich eine gute Möglichkeit, in der aktuellen Situation wenigsten ein bisschen die Kontakte aufrecht und Dinge am Laufen zu halten.

Petra Popp sagte zum Ende ihres Berichtes: „Wir waren im letzten Jahr viel „Einzeln“ - und doch müssen wir weiterhin an dem „Ganzen“ festhalten. Gerade wir, die wir in einem Verein aktiv sind, der sich der Freundschaft und der Verständigung zwischen Menschen verschiedener Länder widmet. Gerade wir, die wir wieder aktiv sein wollen im Sinne unseres Vereins und dem Austausch mit unseren französischen Freunden. Keiner von uns kann heute sagen, wann das wieder in der von uns gewohnten und für uns liebgewonnen Art und Weise möglich sein wird – als „Ganzes“ – aber ich bin zuversichtlich, dass es wieder so werden wird. Und ich freue mich schon jetzt unglaublich auf diesen Moment.“

Nach dem Bericht des Kassierers Rudi Meierhöfer und der Kassenprüfer konnte dem Vorstand Entlastung erteilt werden. 

Hermann Kühn gab einen Ausblick auf die geplante Jugendfreizeit im Sommer vom 16. bis 22. August. Hier ist vorgesehen, das Programm vom vorigen Jahr nachzuholen. Der Bus ist gebucht, zurzeit besteht die Möglichkeit, die Reise bis zwei Wochen vor dem Antritt kostenfrei zu stornieren. Nähere Informationen und ein Anmeldeformular sind im Internet unter der Seite des DFFK www.dffkeinrich.de abzurufen. Norbert Klose, der die Internetseite des Vereins betreut, macht darauf aufmerksam, dass sich die Seiten nach einem Systemabsturz erst wieder im Aufbau befinden und noch nicht alle Informationen zugänglich sind. 

Vom 29. September bis zum 3. Oktober soll in diesem Jahr auch der offizielle Austausch stattfinden und die Feiern zum 30-jährigen Geburtstag der Partnerschaft nachgeholt werden. Ein weiterer Termin aus dem vorigen Jahr ebenfalls: Matthias Frey, Pianist und Keyboarder der Fusionsmusik, Komponist von Filmmusiken, und der RZ-Reporter und Fotograf Uli Pohl planen im Rahmen der Veranstaltungen „Dialog Aar-Einrich“ am 20. Juni ein Boule-Turnier in Hahnstätten mit französischem Essen und Trinken. 

Petra Popp stellt in Aussicht, dass vielleicht noch eine Outdoorveranstaltung und/oder eine Wanderung der Mitglieder stattfinden kann. Alles unter Vorbehalt, die Entscheidungen können erst fallen, wenn die Pandemie zurückgedrängt oder besiegt ist.

Uschi Weidner