„Europa – das ist unser Land – wir reichen uns die Hand“
Von Mittwoch bis Sonntag weilten Bürger aus der Verbandsgemeinde Aar-Einrich in der Stadt Serres in den Hochalpen. Vor 34 Jahren besiegelten die Städte Serres und Katzenelnbogen die offizielle Partnerschaft mit einer Partnerschaftsurkunde vom 4. August 1990 in Serres und vom 22. September 1990 in Katzenelnbogen.
Gleich am Donnerstag erfolgte ein Besuch am größten Stausee Europas "Lac de Serre-Ponçon", der 1959 fertiggestellt wurde. Hier konnten die Besucher in einer interaktiven Führung in drei Sälen die Entstehung des Stausees verfolgen. Sie erlebten die Anfänge des Geschehens, als die Bewohner der Dörfer Savines und Ubaye darauf vorbereitet wurden, ihre Dörfer zu verlassen. Der Stausee war notwendig geworden, um die Kraft des Wassers der Durance zu regulieren. Überschwemmungen richteten viele Jahre lang erheblichen Schaden in der Provence an. Mehr als 400 Gebäude mussten für die Realisierung des Stausees abgebrochen werden, mehr als tausend Menschen umgesiedelt. Das Bauwerk ist nach höchstem Sicherheitsstandard errichtet. 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser befinden sich darin.
Bei dem offiziellen Abend am Freitag in der wundervoll geschmückten Stadthalle erklangen zunächst die Nationalhymnen und die Europahymne. France Cerutti zusammen mit Alain d'Heilly, Vorsitzender des Französischen Freundeskreises, der Stadtbuergermeister von Serres, Daniel Rouit und Stadtbürgermeisterin Petra Popp, Katzenelnbogen, begrüßten die Gäste. An die verstorbenen Mitglieder der Partnerschaft wurde gedacht. Die Festredner freuten sich, dass die Freundschaftsbande nach und nach auch von der jungen Generation geknüpft werden, unterstützt von den beiden Partnerschaftskomitees. Wichtig sei die Zeit, die miteinander verbracht wird und dass die Besuche Freude an den Treffen bringen - und, wie Alain d'Heilly sagte, diese Freude geteilt werden kann. "Hoch lebe die deutsch-französische Freundschaft“, so Daniel Rouit. Er sagte auch, dass es schön wäre, den Lauf der Buech hinaufgehen zu können und - wie von Zauberhand - an das Ufer der Lahn zu gelangen. "Partnerschaften sind das schlagende Herz Europas", so der Stadtbuergermeister. Petra Popp sagte, dass die Partnerschaft ein lebendiges Beispiel dafür sei, wie der europäische Gedanke in der Praxis gelebt wird. "In einer Zeit, in der wir vor vielen Herausforderungen stehen, ist es wichtiger denn je, Brücken zu bauen und Freundschaften zu pflegen, die über nationale Grenzen hinausgehen."
Höhepunkte des Abends waren nach einem gemeinsamen Essen die Tanzvorführungen der Tanzgruppen "YALA" und die Gesangsdarbietungen - auch der Lieder in deutscher Sprache - des neu gegründeten "Choeur Léger" unter der Leitung von Dominique Banholzer - und, eine ganz wundervolle Idee, das Servieren eines Kuchens mit dem Namen "Le petit Serrois". Das Rezept für diesen Kuchen ist mehr als 100 Jahre alt. Die Sängerin "Calice" unterhielt die Gäste bis Mitternacht mit ihrem Gesang, der zum gemeinsamen Tanzen animierte.
Der Samstag gehörte den "Sportlichen"! Im Freizeitzentrum "La Germanette" gab es einen regionalen Triathlon mit zahlreichen lustigen Aktivitäten und der Möglichkeit, zwischendrin in geselliger Runde kleine Mahlzeiten einzunehmen.
Am Sonntag hieß es Abschied nehmen - es bleibt die Freude am Wiedersehen im nächsten Jahr in Katzenelnbogen!
Uschi Weidner