So lautet das Angebot oder die Initiative des Vereins Einrichmuseum Katzenelnbogen. Gerhard Zorn beschäftigt sich seit Jahren ausgiebig mit der Geschichte der Stadt Katzenelnbogen. Mit liebevoll zusammengestelltem Bildmaterial gibt er seit drei Jahren bei seinen Führungen zusätzliche Informationen und beschreibt dabei historische Plätze in der Stadt. Um möglichst viel über Katzenelnbogen, das Schloss, Gebäude, Handwerk Handel und so weiter zu erfahren, sind drei verschiedene Touren mit einer Dauer von je 1,5 bis 2 Stunden entstanden.
Start ist jeweils am Einrichmuseum und am Parkplatz Weiherwiese, wo einst Gärten, zwei Mühlteiche und Bleichwiesen mit einem Dorfweiher das Bild prägten. Die Rückfront von Scheunen und Schuppen bildeten zu Dörsbach hin für die Stadt eine Art Stadtmauer.
Bei dem ersten Rundgang geht es durch den ältesten Ortsteil mit Untertal, Obertal und Römerberg. Wer weiß noch etwas über die Katharinenkirche, das älteste noch stehende Schulgebäude, das Obertor oder den alten Marktplatz an der Straße Richtung Diez? Durch den „Schuloale“ geht es zur Stadthalle, wo einst die Steprodtsche Burg, eine Vorburg des Schlosses, als Schule und Rathaus genutzt wurde. Vorbei an Schlossauffahrt mit Pforte und dem früheren Gasthaus Krone kann man in der Untertalstraße das älteste Wohnhaus aus dem Jahr 1604 bewundern.
Die zweite Strecke führt über den Einrich, den ländlich geprägten Ortsteil auf der anderen Dörsbachseite, wo einst der frei fließende Fischbach das Bild der Einrichstraße prägte. Im Steinbruch an der Rheinstraße fanden viele Jahre die Bartholomäusfestspiele, Open Air Aufführungen vor 800 bis 1000 Zuschauern statt. Weiter geht es zur Bastianstraße, die im Volksmund „Texas“ genannt wird. Durch die Mühlgasse führte einst die Hessenstraße über die „Platt“ zum Ackerbacher Weg. Auf dem alten Bahndamm geht es zum „Schlackeweg“, wo einst Post und Bahnhof für reges Treiben sorgten.
Die dritte Tour führt über die „Chaussee“, die Aarstraße, zum alten Amtsgericht, Fachklink, Stadtpark, dann weiter vorbei am Gutshof zur ehemaligen landwirtschaftlichen Schule (heute Verbandsgemeindeverwaltung). Die Hofstraße „Kaffieeck“ hinab geht es dann zum Endpunkt aller Rundgänge an den Brunnen im Zentrum vom Flecke.
Etliche Bilder aus vergangenen Tagen zeigte Gerhard Zorn unterwegs mit Gebäuden oder Ansichten von früher, wie zum Beispiel das Hotel Bremser. Der Nachtwächter weiß viel über die Grafen von Katzenelnbogen, das Schloss, Leben im Mittelalter, Stadt- und Marktrechte, Kriege und Seuchen zu berichten, aber auch manche Anekdoten von Flecker Originalen erzählt er.
Weitere Termine für Nachtwächterführungen:
Durch den alten Ortskern gibt es – wie beschrieben - drei verschiedene Touren zu je 1,5 bis 2 Stunden)
Tour 1: Weiherwiese, Unter- und Obertal, Römerberg
am Freitag, den 27. Sept. 2024 um 20.00 Uhr
Tour 2: de Aarisch, die Texas, Bahndamm, Schlackeweg
am Samstag, den 5. Oktober 2024 um 20.00 Uh
Tour 3: die Aarstraße (Chaussee), Gutshof, Gänsberg und Kaffieeck
am Freitag, den 18. Oktober. 2024 um 20.00 Uhr
Kosten: Erwachsene je 5 Euro (für Gruppen sind andere Termine möglich, Kosten 50,00 Euro).
Treffpunkt: jeweils am Einrichmuseum, Stiftstr. 5
Anmeldungen bei Gerhard Zorn, Tel.: 06486/1088 oder Mail: gerhardzorn@gmx.de
Zu dem Foto:
Unser Foto zeigt eine Gruppe aus dem benachbarten Dorf Buch. Die Turnfrauen hatten Gerhard Zorn bei den Wanderungen der „Brücke“ des Seniorenbüros der Kreisverwaltung kennengelernt und sich für eine Führung angemeldet. Das Wetter spielte an dem Abend nicht mit, es regnete, aber viele Informationen und ulkige Ausdrücke im Einricher Dialekt konnten sie mit nach Hause nehmen
Uschi Weidner