Hof- und Hallenfest der Freiwilligen Feuerwehr Katzenelnbogen


Eine Besonderheit hielt das diesjährige Hof- und Hallenfest der Freiwilligen Feuerwehr bereit, die offizielle Übergabe der beiden neuen Feuerwehrfahrzeuge Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) und Mehrzweckfahrzeug 3 (MZF 3) an die Freiwillige Feuerwehr Katzenelnbogen. 

Es war die Aufgabe von Wehrführer Oliver Scheurer, die Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Feuerwehrhalle zu begrüßen. Er freute sich über die zahlreichen Gäste. Ein solches Fest sei immer eine Gelegenheit, den Zusammenhalt und die Kameradschaft, welche die Feuerwehrleute auszeichne, sichtbar zu machen und zu pflegen. „Besonders in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und uns aufeinander verlassen können.“

Als einen Höhepunkt des Festes bezeichnete er die Übergabe der zwei neuen Fahrzeuge. Dies sei ein bedeutender Schritt in die Zukunft. Im Zuge der Neuanschaffung der beiden Fahrzeuge sollten das TLF 16/25, der RW 1 und das MZF 2 die Feuerwehr nach 30 Jahren verlassen. Es galt, die drei Fahrzeuge die zwei neuen Fahrzeuge mit all ihren Eigenschaften und Beladungen zu integrieren. Der Wehrführer berichtete von unzähligen Gesprächen mit der ADD und den politisch Verantwortlichen, um die Fahrzeuge so zu planen und zu organisieren, wie sie jetzt draußen auf dem Hof stehen. Er lobte für die Planung und Organisation besonders Carsten Rübsamen und Claas Scheffler. Die Wehr hatte sich vorbereitet, sieben Maschinisten waren auserkoren, als Multiplikatoren zu fungieren. Als im November die Nachricht kam, dass die Fahrzeuge fertig sind, reisten sie nach Bayern zur Firma Lentner und erhielten hier eine Einweisung. Zu Hause galt es, der Mannschaft die Fahrzeuge zu erklären und mit ihr zu üben. Nach der Überführung der Fahrzeuge begann für die Wehr ein arbeitsreiches Wochenende. Die Fahrzeuge wurden bestückt und abends bereits in den Dienst gestellt. „Das war eine super Leistung der gesamten Feuerwehr Katzenelnbogen, meinen herzlichsten Dank, dass das in einer so kurzen Zeit realisiert werden konnte. Ihr habt Großartiges geleistet.“ Ein wenig Bitternis fällt hier noch in den Freudenbecher: Für die Fahrzeuge wurden jeweils ein Tablet beschafft, das zur Navigation und als Informationsplattform für den Fahrzeugführer dienen soll. Seit November fehlen die Datenkarten, weil noch nicht geklärt ist, welchen Anbieter man hier wählt. Für die Renovierung der Toilettenanlage hat sich die Feuerwehr zur Eigenleistung entschlossen. Die Punkte passten vielleicht nicht zu der feierlichen Übergabe der Fahrzeuge, dem Wehrführer war es ein Anliegen, auszusprechen, was ihn enttäuscht.

Wehrleiter Johannes Mack begrüßte im Namen der Wehrleitung der Verbandsgemeinde Aar/Einrich. Das heutige Hof- und Hallenfest sei ein besonderer Anlass und ermögliche, zwei neue Einsatzfahrzeuge offiziell zu übergeben.

Er führte aus, dass eine Fahrzeugbeschaffung bei der Feuerwehr nicht zu vergleichen ist mit einer im privaten Bereich. Von den ersten Schritten bis zu einer Fahrzeugüberführung seien fünf bis sechs Jahre einzuplanen. Im Vorfeld die entsprechenden Förderbescheide frühzeitig bei entsprechenden Stellen zu stellen, weitere Termine und Abstimmungen wahrzunehmen, die Einbindung politischer Gremien, Aufbaubesprechungen, Onlinekonferenzen, der Austausch über Telefon und E-Mail, die entsprechende Fahrzeugabnahme und Fahrzeugeinweisung beim Hersteller sind ebenfalls von Nöten, und das im Ehrenamt.

Er bedankte sich im Namen der Wehrleitung und persönlich bei der Feuerwehr Katzenelnbogen für die Ausdauer und Bereitschaft, für die eingebrachte Zeit und das erforderliche Knowhow und Fachwissen, im Hinblick auf die beiden Fahrzeugbeschaffungen.

Von links: Michael Dexheimer Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband, Jörg Denninghoff, Johannes Mack Wehrleiter, Claas Scheffler, Carsten Rübsamen, Lars Denninghoff, Oliver Scheurer, Petra Popp.


Sein besonderer Dank galt der Wehrführung und dem stellvertretenden Wehrleiter Carsten Rübsamen sowie Claas Scheffler, SGL Technik und Beschaffung, und der Mannschaft. „Es ist  hervorzuheben, dass ihre Leistungen mehr als ein Ehrenamt sind.“ Im Hinblick auf die Einsätze sei zu erwähnen, dass jeden dritten oder vierten Tag ein Einsatz für die Feuerwehr Katzenelnbogen stattfindet. Es gebe auch Tage mit zwei Einsätzen.

Die Technik auf den Fahrzeugen, das feuerwehrtechnische Gerät sowie die Einsatzlagen hätten sich in den vergangenen Jahren enorm geändert und spezialisiert.

Er erinnerte an die Brandeinsätze im Jahr 2023 (Berndroth und Kördorf) sowie im März 2024 im Stadtkern von Katzenelnbogen.

Zum Abschluss seiner Rede betonte er, dass er die kritischen Punkte des Wehrführers unterstreiche. Auch ihm fehle die Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt.

Landrat Jörg Denninghoff begrüßte die Anwesenden ebenfalls sehr herzlich. Besonders Nancy Diefenbach als 1. Vorsitzende des Fördervereins, Marie-Luise Groß als 2. Vorsitzende des Fördervereins, Wehrführer Oliver Scheurer, Stadtbürgermeisterin Petra Popp. Von der Wehrleitung Johannes Mack und die stellvertretenden Wehrleiter Mike Gross und Carsten Rübsamen.

Er lobte, dass die Feuerwehrleute für gutes Wetter, Essen und Getränke gesorgt hatten, aber er lobte sie auch für ihre besondere Kreativität. „Wer die Videos in den sozialen Medien noch nicht kennt, der sollte sie sich unbedingt ansehen.“ Er zeigte sich überzeugt davon, dass sie mit der Öffentlichkeitsarbeit nicht nur gute Werbung für die Veranstaltung machen, sondern auch junge Menschen ansprechen. Sehr wichtig: „Der Nachwuchs in unseren Feuerwehren ist lebensnotwendig. Wo Menschen sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren, müsse auch für die notwendige Ausrüstung gesorgt werden.“ Er wünschte den beiden neuen Fahrzeugen allzeit gute Fahrt und der Besatzung immer, dass sie heil und unversehrt aus dem Einsatz zurückkehren. Ganz besonders dankte er den Feuerwehrleuten dafür, dass sie immer für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.

Bürgermeister Lars Denninghoff sagte in seiner Begrüßung, dass die neuen Fahrzeuge nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für die unermüdliche Arbeit und das Engagement der Feuerwehrleute, sondern auch ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbesserung der Sicherheit in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich bedeute.

Bereits im Jahre 2013 seien die Anträge auf Zuwendung für die beiden Fahrzeuge durch die damalige Verbandsgemeinde Katzenelnbogen gestellt worden. Nach dem Zuwendungsbescheid durch das Land Rheinland-Pfalz Ende 2018 wurde im Jahr 2021 über die Kommunalberatung des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz die Ausschreibung durchgeführt, aus der die Firma Josef Lentner aus Hohenlinden als günstiger Anbieter hervorging. Insgesamt wurden in die beiden Fahrzeuge rund 657.480 Euro investiert. Die Förderung durch das Land betrug insgesamt 133.500 Euro. Er bedankte sich bei denjenigen, die an der Beschaffung dieser Fahrzeuge beteiligt waren. „Ihr Einsatz und ihre Unterstützung sind entscheidend für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Er dankte auch den Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden, die einen unverzichtbaren Dienst für unsere Gemeinschaft leisten. Mit den neuen Fahrzeugen sind sie nun noch besser ausgestattet, um im Notfall schnell und effektiv handeln zu können.

„Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Feuerwehr auch in Zukunft bestens gerüstet ist. Ich wünsche euch allzeit gute Fahrt und sichere Einsätze.“

„Die Freiwillige Feuerwehr -  vor-Ort-Hilfe, rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr – sozusagen „Lieferando“ für Löschwasser, Schere und Spreizer oder Sandsäcke“, so beschrieb Stadtbürgermeisterin Petra Popp die Feuerwehr. Sie bemühte sehr pfiffig sogar Wikipedia, um diese „Dienstleistung“ genau zu definieren. 

Als Stadtbürgermeisterin sei sie stolz auf die Ehrenamtlichen, die ihre Freizeit in den Dienst der Gesellschaft stellen. Sowohl unverzichtbar als Hilfeleistungsorganisation wie auch als fester Bestandteil im sozialen Leben und dem Miteinander in der Gemeinde. Die Zusammenarbeit der Vereine untereinander, wie sie in Katzenelnbogen schon in vielen Bereichen praktiziert wird, gewinne nach ihrer Einschätzung noch mehr an Bedeutung. Als Bürgermeisterin sei sie dankbar für die unkomplizierte Hilfe, sowohl der aktiven Wehr als auch des Fördervereins – egal ob Wasserbehälter zu befüllen sind oder das Zelt für die Jugendfreizeit in der Partnerstadt Serres benötigt wird. Und umgekehrt ist es selbstverständlich, dass Flächen für Übungszwecke zur Verfügung gestellt werden oder mit städtischem Material ausgeholfen wird. „An dieser Stelle nochmal mein persönlicher Dank, in Vertretung an Oliver Scheurer und Nancy Diefenbach, für die gute Kooperation.“

Neben der Fahrzeugübergabe gab es eine Fahrzeugausstellung und Informationen zu weiteren Fahrzeugen, Kinderbelustigung, Kaffee und Kuchen.

Uschi Weidner