Wie passen Krimis und Tapas im Einrichmuseum zusammen?

„Tödliche Tapas“: Das ist der Titel eines Buchs von Gina Greifenstein. 

Damit und mit viel mehr kam die Autorin nun nach Katzenelnbogen und bot den Zuhörern neben Kulinarik auch den einen oder anderen spannenden Kriminalfall.

Mehr als 50 Gäste fanden: Es war eine gute Idee von Roswitha Schütz, Leiterin der Bücherei für den Einrich, und ihrem Team, Gina Greifenstein für ihre „Tödlichen Tapas“ nach Katzenelnbogen einzuladen. Möglich war die Veranstaltung nur durch die Kooperation mit den Landfrauen, welche die Lesung finanzierten.

Was sind eigentlich Tapas?

Schon seit vielen Jahren ist die Pfälzerin auf Lesereise im Land. Als Zugabe zu der Lesung – oder als Besonderheit – serviert sie ihren Zuhörern Pfälzer Tapas. Tapas? Wenige der Gäste im Einrichmuseum hatten sie schon einmal gekostet. Hier und da war zu hören, dass manche Besucher sie aus dem Urlaub und/oder aus Rezeptbüchern der mediterranen Küche kannten. Ursprünglich kommen sie aus dem Süden, aus Spanien. Hier bedeutet das Wort „Tapas“ Deckel oder Abdeckung. Die Tapas werden auf Sherry- oder Weingläser gelegt, um zu verhindern, dass die allgegenwärtigen Fliegen hineinfallen. Beschwert wird eine Scheibe Weißbrot mit etwas Schinken, Käse oder mit Oliven. Mit der Zeit wurden die Brotscheiben immer aufwendiger belegt. Sie schufen eine eigene Ess- und Ausgehkultur und entwickelten sich zu eigenständigen Gerichten – Tapas eben.

Eine umtriebige Autorin

Die Tapas-Kultur hat mittlerweile den Sprung in die nördlicheren Regionen – besonders in die Weinanbaugebiete wie die Pfalz – geschafft. Sie verbindet leichthändig Genuss und Geselligkeit. Das machte die Besucher neugierig. Gina Greifenstein servierte sie mit regionalen Abwandlungen und las dazu gruselige Geschichten.

Sie ist gebürtige Unterfränkin. Vor 25 Jahren „strandete“ sie jedoch in der Südpfalz, wo sie als freie Autorin arbeitet. Angefangen hat alles mit Pixi-Büchern. Dank ihrer Liebe zu gutem Essen und einer Ausbildung als Hauswirtschafterin schreibt sie auch sehr erfolgreich Kochbücher. Ihr erstes Tapas-Buch erschien vor acht Jahren, inzwischen gibt es schon ein zweites.

Ebenfalls Krimiautorin

Als Krimi-Autorin hat sie sich ebenfalls einen Namen gemacht. Aus ihrer Feder stammen Kurz-Krimis und mehrere Romane, darunter die Pfalz-Krimi-Reihe um die junge Kommissarin Paula Stern. Ganz neu hat sie einen „Herbst-Winter-Weihnachtsroman“ geschrieben – ohne Leichen, betont sie.

Ihre Leidenschaft für das Kochen lässt sie stets in ihre kulinarischen Krimis einfließen. So wundert es nicht, dass sie ihre Zuhörer bei Veranstaltungen wie im Einrichmuseum nicht nur mit ihren humorvollen Krimis verwöhnt, sondern auch mit kulinarischen

Köstlichkeiten ihrer Kochkünste. In Katzenelnbogen las sie aus den Büchern „Tödliche Tapas“ mit Rezepten, die, wie sie sagt, „zum Sterben lecker“ sind. In diesem Fall ist das wörtlich gemeint. Sie las aus dem Buch mit einer Sammlung raffiniert komponierter, kulinarischer Kurzkrimis die Geschichte vom „Mörderischen Markttag“, aus „Wie werde ich Witwe“ die Geschichte „Zum Wohle Liebling“ und aus „Tatort Weinland“ die Geschichte „Rosenkrieg“. Greifensteins Kunst, zu erzählen und vorzulesen, ist dabei grandios. Sie verwandelte sich auch zu den Geschichten mit einem passenden Outfit, sodass die Besucher trotz der Schwere der beschriebenen Vergehen – es waren letztlich Morde – allesamt in Gelächter ausbrachen.

Krimi-Bücher sind nun im Bestand im Einrich

Dazu wurden ihre Pfälzer Tapas serviert, sogar mit Nachspeise. Ein kriminell leckerer Nachmittag war das. Autorin Gina Reifenstein bekräftigte gegenüber unserer Zeitung, dass die in den Büchern enthaltenen Rezepte ohne Gefahr für Leib und Leben nachgekocht werden können. Und zu Ihren Geschichten sagte sie: „Ich habe den tollsten Job der Welt. Ich liebe die Sprache, sie ist etwas Tolles.“ Einige der Krimi-Bücher hat die Bücherei für den Einrich bei der Veranstaltung erworben. Sie sind nun im Bestand.

Uschi Weidner